Wer kennt sie nicht: herausfordernden Zeiten, die durchlebt werden müssen, sollen, wollen…
Tiefe Veränderung und damit auch Heilung geschehen, wenn es an der Zeit ist. Eigentlich ganz natürlich und zyklisch – wieder und wieder. So wie ein Baum im Wechsel der Jahreszeiten seine Erscheinung verändert und an Kraft und Stabilität gewinnt. Diese besonderen Phasen größeren Wandels können sich ganz unterschiedlich anfühlen. Der Eine fühlt sich beflügelt und freier denn je- ein Anderer empfindet sich dicht und schwer, trostlos, hilflos. Geschieht Veränderung im Einverstanden sein, bemerken wir oft erst nach einiger Zeit, dass sich das Leben oder die Umstände verändert haben. Weil wir uns verändert haben.
Sehr deutlich spüren wir Veränderungen jedoch meist erst in Situationen die uns herausfordern, an inneren und äußeren Widerständen, emotionalen „Schieflagen“ – manchmal etwas lauter, manchmal leise. Egal, ob laut oder leise- IMMER will Veränderung ganz natürlich fließen, initiiert von unserer Seele, unserem höheren Bewusstsein. Nur wissen wir das oft nicht oder glauben gerade in solchen Situationen nicht daran, dass es letztendlich aus uns selbst heraus geschieht. Es fällt uns immer wieder schwer, uns hinzugeben, uns fließen zu lassen, zu akzeptieren, nicht festzuhalten.
Doch je mehr Widerstand in uns ist: gegen ein Thema, eine Situation, ein Verhalten, Erkenntnis, gegen Veränderung und das Leben, gegen uns selbst… desto radikaler wird Veränderung geschehen – oder empfunden.
Empfinden trifft es wohl eher, denn vor allem unsere Wahrnehmung, Bewertung und innere Einstellung können die Herausforderung zu einer sehr bedrohlichen Situation anwachsen lassen. Doch radikal bedeutet nichts anderes, als an die Wurzel zu gehen. Die Wurzel vielleicht eines Themas, das schon sehr lange tief IN dir verborgen, versteckt, verdrängt darauf wartet, endlich gesehen und gelöst zu werden. Ein Thema, das endlich angenommen, erkannt werden muss, damit du weiter wachsen kannst. Damit das Leben für dich in Wahrheit fließen kann. Es gibt viele Überzeugungen und Ideen, die immer wieder aufgelöst werden müssen, damit du neu werden kannst, damit du weiter kommst. Leben entsteht durch dich, es möchte frei und lebendig fließen. DU möchtest frei und lebendig fließen.
Herausfordernde Zeiten bringen also Veränderung durch Auflösung eines alten Zustandes, durch tiefes Erkennen und Integrieren der gemachten Erfahrung. Sie werden als intensiv erfahren, weil gerade große Umbrüche notwendig sind, weil man sich zu lange dagegen gewehrt, vieles gehalten oder angesammelt hat…Es sind die Momente und Phasen, in dem du ein radikales Lösen aus einem alten, starr gewordenem Zustand erfährst. Danach bist du bewusster, geklärter, neu geordnet, hast eine neue Ausgangsbasis erreicht.
Alles beginnt und endet also immer IN dir. Wenn du das weißt und verstehst, worum es hier wirklich geht, wenn du weißt, dass das jetzt einfach dran ist und dir immer dient, dann kannst du diese herausfordernden Zeiten bewusster und offener durchleben, sie in die Arme schließen. Du kannst diese Wachstumsschübe in deinem Bewusst-Sein erkennen- sie bringen immer mehr Selbstermächtigung und Freiheit. Du bekommst mehr Kraft, Vertrauen in dich selbst und dein Leben. Du wirst mehr Eigenverantwortung übernehmen. Das alte Leben, dein alter Zustand ist sowieso längst vorbei.
Lenke dich also nicht ab. Versuch nicht, dich selbst zu vermeiden, in dem du wichtige Themen, Teile von dir selbst weiter ausschließt.
Du hast vielleicht das Gefühl, alles entgleitet dir oder du rennst nur noch gegen Wände. Du weißt irgendwie nichts mehr und bist verunsichert. Vieles funktioniert nicht mehr wie gewohnt und du fühlst dich hilflos und ausgeliefert, bist extrem emotional und kannst dich letztendlich nur noch ergeben, hingeben. Und das ist wohl notwendig. Du kämpfst nicht mehr unnötig dagegen an.
Die wahren Einsichten dieser Erfahrung wirst du immer erst im Anschluss bekommen. Zunächst einmal musst du fühlend durch dieses Nadelöhr hindurch.
Es ist eine Transformation, Weiterentwicklung, Heilung, mit der notwendigen Befreiung von Ballast. So ist eben das Leben. Es ist unausweichlich. Du bist unausweichlich. Du kannst dich und dein Leben nur annehmen, dich der Herausforderung stellen und hindurchsurfen.
Das Leben liebt dich- liebe es zurück.
Wie gehe ich also am Besten mit mir selbst um, wenn ich in einem solchen Prozess stecke- manchmal gefühlt feststecke? Was hilft mir, was gibt es zu tun?
Nichts. Und dann noch einmal Nichts. Denn es gibt nichts zu tun, sondern es geht darum zu SEIN. Mit dir, bei dir. Es geht darum, dich zu erkennen, es zuzulassen, dich hinzugeben – ohne dich zu verlieren, ohne wieder zu flüchten und abzulenken, ohne dich schuldig zu fühlen oder anderen Schuld zu geben. Es geht darum, die Verantwortung für dich selbst zu übernehmen, zu bleiben. Es geht darum, bereit zu sein diese Chance auf Befreiung zu ergreifen. Denn wenn du ehrlich bist mit dir, dann spürst du tief in dir drin- unter all dem Schmerz, der Frustration, der Traurigkeit, der Angst… es ist notwendig, dass du bei dir bleibst – mit allen Emotionen.
Und wenn du wieder einmal ganz tief in einem solchen Wandel steckst, dich so richtig mies und klein fühlst, erinnere dich auch daran:
Es liegt nicht an dir. Du hast keine Schuld. Du musst dich nicht schämen. Du hast nichts falsch gemacht. Du hast nicht zu wenig gemacht. Du musst dich auch nicht dafür verurteilen, weil du es „immer noch nicht“ kannst oder kapiert hast. Mach dir auch keine Vorwürfe, wenn du es „immer noch nicht schaffst“, ganz gelassen mit deinen Herausforderungen um zu gehen. Du solltest dich nicht verurteilen, wenn du nicht „entspannt genug“ bist, „nicht offen genug“, nicht genug dies nicht genug das …..Das IST der Prozess, genau das IST die Veränderung. So fühlt es sich an, wenn alte Themen, ein altes Ich gehen.
Zieh dich selbst nicht runter, in dem du kleben bleibst in einer Schleife aus Schuld, Scham, Angst, Trauer usw.
Du bist nicht verantwortlich für deine alten Traumata. Du bist nicht verantwortlich für jegliche Programmierungen. Du bist nicht verantwortlich für das, was andere dir sagen, was andere tun. Akzeptiere, wer du bist, wie du dich fühlst und wie du bisher reagiert hast.
Du musst „Schuld“ also nicht mehr tragen- oder weiterreichen an andere. Stattdessen kannst du die Verantwortung für dich selbst vor allem in genau diesem Moment übernehmen. Es liegt an dir, wie du mit deinen Emotionen, mit dir selbst, mit der Situation umgehst. Du kannst es anders machen – anders als gewohnt, anders als früher. Anders als alle anderen irgendwann.
Inzwischen weißt du, dass auch die Menschen um dich herum in ihren Traumata und Programmen stecken und genau wie du in Reaktionsmustern hängen. Lenke dich nicht mehr ab, vermeide deine Emotionen, deinen Schmerz nicht länger. Lass Trennung und Spaltung in dir und zwischen uns nicht länger zu. Damit kannst du in deinem Umfeld, in deiner Familie, bei den Nachbarn, Freunden beginnen.
Du bist ein Energiewesen und empfängst dauernd Frequenzen, Energien, Informationen jeglicher Art aus dem Kollektiv, von anderen Menschen aus deinem Umfeld. Das sollte dir bewusst sein. Du kannst diese Energien und Menschen nicht beeinflussen. Du kannst dich nicht abkapseln. Denn wir sind Wesen, die miteinander ein Ganzes bilden. All diese Energien und Frequenzen strömen auf dich ein, durch dich hindurch, wirken in dir und lösen Emotionen aus, weil das eine der wichtigsten „Übersetzungen“ deines Körpers ist. Bestimmte Frequenzen sind zudem mit Erfahrungen verknüpft, die dich reagieren lassen. Das diente uns als Schutz, half uns zu reagieren, zu überleben. Es wird also mit großer Wahrscheinlichkeit so sein, dass du Energien in bestimmter Frequenz empfängst, die du persönlich in Emotion übersetzt (die du erlernt hast) oder eine im Kollektiv vorgeprägte „Übersetzung“ bekommst. Du kannst aber immer die Verantwortung dafür übernehmen, ob du und wie du (RE)agierst und auch, welche Energien du selbst aussendest. Du kannst also nichts an dem ändern, was du bekommst. Es liegt nicht in deiner Macht, welche Energien du empfängst. Aber du kannst deine Prägung durchschauen, lösen und freier werden von Reaktionsmustern. Wenn du erkennst und lernst, es anders zu machen und so den Kreislauf zu durchbrechen – diesen Kreislauf aus Schuld weitergeben, klein machen, Kampf und all diese Dinge, dann wirst du freier sein als je zuvor. Das ist gerade so wichtig für uns als Menschheitsfamilie.
Wie gehst du nun damit um? Dies ist eine wichtige Wahl und es anders zu machen braucht Übung.
Es ist DIE Möglichkeit, mit der du wirksam etwas verändern kannst:
Verwandele die Energien, gib sie nicht ungefiltert weiter, schlag nicht einfach zurück in einer Identifikation mit diesen Gefühlen. Sei bewusst mit dir.
Du wandelst die Energien, in dem du sie hältst, in dem du dir bewusst bist in deinem Herzraum. Du bist ein Transformator.
Werde dir bewusst, dass das so ist. Wenn du lernst, mit deinem Herzen verbunden zu sein, in deiner Präsenz und der Welt zugewandt in Liebe und Offenheit, wenn du Energien aus sendest, dann bist du eine Meisterin deiner Energien. Wenn du sprichst, wenn du arbeitest, wenn du mit jemanden zusammen bist, wenn du jemanden berührst… Egal was du tust, tue es mit Herz und Verstand. Denn alles, was du aus sendest ist Energie und hat eine höhenschwingende oder niederschwingende Frequenz- sie wird Auswirkung haben.
Raus aus der Gewohnheit raus aus der Programmierung kannst du nur, in dem du es anders machst, immer wieder und immer wieder.
Werde zur Meisterin, vertrau dir und der Liebe in dir.
Jeanett Amberger