Irgendwann bist du es leid, dir immer und immer wieder alte Geschichten und Erinnerungen zu wiederholen, in alten Vorstellungen, Konzepten regelrecht festzustecken. Denn alles ist letztendlich immer dasselbe. In Dauerschleife oder getarnt in neuen Wiederholungen. Das ist mir so extrem klar geworden – die Folge ist ein bewussterer Ausstieg aus alten Dramen und Geschichten in meinem Kopf – meinen eigenen, den Geschichten der Anderen, den Geschichten die uns vor die Nase gehalten werden zur Ablenkung von dem Wichtigsten- deinem Selbst.
Ich stell diesen Rucksack also jetzt einfach ab und steig aus.
Diese Erkenntnis hat wirklich weitreichende Folgen – deshalb gibts dazu diese Gedankenpost:
Dein ganzes Leben bist du mit Geschichten beschäftigt, die dir erzählt werden und die du dir dann selbst erzählst. So wie die Märchen, die du als Kind vorgelesen bekommst und in dem Moment total real für dich sind. Die vielen Bücher die du liest, das was du dir selbst aus-denkst, ein- bildest, vor-stellst – und weit darüber hinaus vor allem all die Geschichten, die du einfach aufsaugst, die mit deiner Erziehung zu tun haben oder mit deiner Familie, deiner Kultur, Zeit, den Lebensumständen – all das, was dein Verstand später immer wieder parat hat. Doch irgendwann, später einmal, beginnst du dein Leben, und auch dein Unterbewusstsein zu durchforsten, um zu erforschen, woher dein Verhalten kommt, warum du so bist wie du bist, wer du eigentlich wirklich bist. Dann suchst du vielleicht in deiner Kindheit, in der Familie, bei den Ahnen, oder auch in deinem Energiefeld, in früheren Leben… Du erkennst und verstehst, was und warum und wie etwas geschehen konnte – Doch irgendwann erkennst du auch – hinter all den Geschichten könntest du noch tausend neue Geschichten finden. Es ist erst einmal wichtig zu verstehen, sich seiner Rollen in der großen Geschichte seiner Leben bewusst zu werden: warum bin ich wie ich bin und warum tue und denke ich das, was ich tue und denke – jedoch kann man sich auch DARIN verlieren und auch damit wieder und wieder im Kreis laufen. Sich letztendlich erneut selbst zum Opfer dieser Geschichten, dieser Umstände machen. Denn das ist es, was eigentlich passiert. Du gibst deine Macht, deine wahren Möglichkeiten zu entscheiden, zu leben und DU zu sein immer wieder an Geschichten ab. Leider sind es vor allem die Geschichten anderer. Du wirst erneut zum Opfer von Umständen, Erfordernissen, Zwängen, Manipulationen, falschen oder richtigen Entscheidungen…eben von diesen Geschichten. Doch ist DAS nie die Wahrheit, sondern es bleibt eine Geschichte – Etwas, woran du glaubst, was du dir vor-stellst, meinst zu wissen, zu erinnern oder vor allem, was man dir erzählt hat oder noch erzählt. Es fühlt sich real an, das Opfer zu sein oder der Schuldige. Vielleicht wie in den Märchen von früher.
Es sind Geschichten in DER einen Geschichte deines unbewussten Zustandes. Geschichten der alten Matrix, die aus genau diesen Geschichten, Annahmen und Projektionen besteht. Alles miteinander verwoben, verflochten. HIER gibt es kein Entkommen, keine Freiheit. Es gibt nicht DIE eine erlösende Geschichte, denn alles ist ja Teil dieses Systems, dieser Matrix. Es ist DAS Gefängnis schlechthin, das du nun selbst erhältst, indem du deine alten Geschichten immer wiederholst und glaubst, damit den Weg hinaus zu finden. Denn wenn du versuchst, weiterhin deine Freiheit zu finden, indem du Geschichten aufzudröselst oder versuchst IN dieser Matrix DAS EINE Momentum zu finden, das alles beenden kann, landest du wieder im Gefängnis – in dem du läufst und läufst – auf einer anderen Ebene vielleicht – doch auch in einem ewigen Kreis von Wiederholung. Die Suche nach Freiheit kann hier beginnen – doch sie wird hier nie enden, weil es unzählige Geschichten voller verdrängter Erinnerungen, Annahmen und bereits erfahrener Möglichkeiten gibt, die du dir erzählen kannst. Immer und immer wieder.
Doch diese Geschichten sind NICHT das, was du BIST.
DU BIST NICHT DEINE GESCHICHTE!
Irgendwann kommt also der Zeitpunkt, an dem du von deinen Geschichten und dem ganzen Drama genug hast, davon ablassen kannst und musst. Du brauchst sie nicht mehr, um dich selbst zu erkennen, zu verstehen oder selbst zu finden, sondern sie halten dich statt dessen fest in alten Programmen. Sie verhindern genau das, was du suchst. Sie nehmen dir die Kraft des Seins im Moment. Sie lenken deinen Blick, deine Aufmerksamkeit weg von dem Wichtigsten überhaupt: deinem Selbst, deiner Kraft, all deinen Möglichkeiten und deiner Macht einfach DU zu SEIN. Du machst dich selbst zum Opfer der Umstände und deiner Geschichten. Und du bemerkst, dass du diese Anstrengung, diesen Kampf, dieses Drama gar nicht mehr brauchst. Du idendifizierst dich irgendwann nicht mehr damit. Du kannst also aussteigen. Sie loslassen. Du musst aussteigen. Es ist egal, wer wann was gemacht hat, warum du deshalb… usw. Alles, was du nicht akzeptieren möchtest, alles was du vermeiden möchtest, alle Projektionen in Geschichten, Personen, Vergangenheit oder Zukunft kannst du nun beenden.
Du erkennst nun, dass es nur ein Raum war, in dem du dich immer und immer wieder auf viele verschiedene Arten erfahren, erlebt, erfühlt hast. Doch hier hast du alles wieder und wieder – in einem ewigen Kreislauf wieder-geholt. Letztendlich immer wieder dieselben Geschichten gelebt. Ich nehme so deutlich wahr wie noch nie, dass es Zeit ist, all die Geschichten endlich loszulassen. Sie nicht mehr zu bedienen, nicht zu wiederholen. Es wird Zeit, wach zu bleiben. Wachsam zu sein, wenn du dabei bist, dieses alte Muster wieder zu beleben. Wenn du dabei bist, den äußeren Umständen mehr Wichtigkeit einzuräumen und Aufmerksamkeit zu schenken als dir selbst.
Es geschieht in deinem Kopf, in deinen Gedanken, in deinem Verstand, der sofort bereit ist zu fragen, wissen zu wollen, zu werten und zu urteilen, der vergleichen will, hinein zoomen will in Details und Geschichten, obwohl du es nicht brauchst oder es gar nicht notwendig ist.
Äußere Umstände, Menschen, alles was du siehst, hörst, erzählt bekommst, gerade auch über die vielen Medien, die uns zu Verfügung stehen – all das beeindruckt dich, macht etwas mit dir und entfaltet seine Wirkung- oder eben nicht. Du kannst regelrecht beobachten, wie Gewohnheiten, abgespeicherte Überlebensprogramme, Emotionen dich vielleicht noch überschwemmen – all das kann dich in die Welt der Geschichten zurück beamen. Oder eben nicht.
Denn du bist dir dessen jetzt bewusst. Du kennst diese Zusammenhänge bereits. Du erkennst, dass genau DAS gerade geschieht. Obwohl du in Gefühlen versinkst, für oder gegen etwas kämpfen willst, dich empörst, obwohl du glaubst, dich hilflos den Umständen ausliefern zu müssen, kannst du dich selbst dabei beobachten, wie du all das tust. Jetzt läuft vielleicht noch das alte Programm in dir, doch du bist nicht mehr identifiziert mit der Emotion, mit der Geschichte – du bist entkoppelt und auf dem Weg in deine wahre Freiheit. Du zweifelst immer wieder an dir, vertraust deinen Entscheidungen nicht, bist verunsichert, ob das alles wirklich so einfach sein kann? Auch das ist Teil irgendwelcher Geschichten. Zweifel wird dich aufhalten, auf der Stelle treten lassen, dich ablenken von deiner kraftvollen Entscheidung, einfach auszusteigen. Vertrau mir – ich kenne das nur zu gut. Sei liebevoll mit dir, halte den Fokus im Beobachten und lenke deine Energie bewusster als je zuvor – auf deine Freiheit (ohne alle alten Geschichten) gerichtet. Du bist die wichtigste Person in deinem Leben. DU entscheidest immer immer immer wohin du deine Aufmerksamkeit lenkst und ob du dich erneut hineinbegeben willst in deine alten Verstrickungen oder ob du dich ent- lastest, alles ablegst und heraustrittst aus deiner alten Wahrnehmung, aus deinem alten Bewusstsein.
Du kannst das.
Es braucht wohl Übung, noch etwas mehr Abstand vom Außen, klares Erkennen, Durchschauen und die Entschlossenheit, Geschichten entlarven zu wollen. Du möchtest wahrhaftig frei sein? Du möchtest selbstbewusst sein? Du möchtest dich selbst als machtvoll und bewusst erfahren? Du möchtest DEIN Leben leben, statt das der Anderen? Dann steig aus deinen Geschichten aus. Es ist eine Herzens- Entscheidung weit entfernt. Wenn du es fühlst, bist du soweit.
Hier ein kleines Beispiel aus meiner Welt:
Heute morgen fühlte ich Traurigkeit….und mein Verstand begann schon mit dem üblichen … woher kommt das jetzt, warum bin ich jetzt traurig, Welches Thema steckt wirklich dahinter? Diese Art der Selbstreflexion hat mich lange begleitet und mir geholfen, mich selbst mehr und mehr frei zu legen. Doch ich weiß, es ist nicht mehr notwendig. Es ist Zeit, dieses Durchleuchten, wissen wollen, um mich einordnen und sicher fühlen zu können zu beenden. Ich spüre sehr deutlich in mir, dass ich es gar nicht wissen will und muss. Zurück bleibt also nur die Tatsache: Da ist Traurigkeit in mir. Oder eigentlich sogar nur: Da ist eine Emotion, eine energetische Bewegung in mir. Sie zeigt an, dass sich etwas bewegt, dass mich etwas berührt. Ich muss erst mal nicht wissen, was. Ich fühle keine Gefahr – also bleibe ich einfach. Ich bleibe mit dieser Energieerfahrung und nehme sie wahr. Lass sie fließen, lass mich, mein Energiefeld in dieser Bewegung sein.
Der Name und die Bewertung/ Abspeicherung dieser Energiebewegung unter diesem Namen „Traurigkeit“ stammt doch noch aus meinem Geschichtslebemodus. Eigentlich kann ich doch gar nicht wissen, was es in Wahrheit ist, was es anzeigt…Ich kann mich völlig neu erfahren, neu entscheiden. Unbelastet von allem Alten. Mich selbst freisprechen von jeder Schuld, Ohnmacht, Angst, Bedeutung die ich mir gab, Rollen die ich einnahm – diese Emotion frei sprechen von ihrer Zuordnung – in dem ich all das einfach lasse und nicht dauernd wiederhole. In dem ich meine alten Geschichten endlich erlöse, ablege, nicht mehr bediene werd ich frei. Mit ihnen verbundene Emotionen bekommen ihre Freiheit als neutrale Energie zurück und müssen nicht mehr in meinem System gehalten, verborgen und weggesperrt sein. Sie dürfen frei fliessen – als reine Energie, ohne bewertet zu sein als gut oder schlecht.
Meine sogenannteTraurigkeit nehm ich nun eher als Gefühl von sanfter Melancholie und neu wahr – als die Energie, die mir anzeigt, wenn ich sehr offen und dadurch mehr verbunden bin mit der feinstofflicheren Welt. Vielleicht war das schon immer so, aber ich konnte es, verbunden mit alten Geschichten so noch nie bemerken, wahrnehmen, einordnen. Und es ist MEINE Erfahrung, meine Wahrnehmung dafür. Für andere ist es vielleicht etwas anderes. Es ist vielleicht ein Beginn meiner völlig neuen, eigenen Geschichte, die ich mir er- lebe. Und ich werd sie nur jetzt, dieses eine mal er-leben, wirklich erfahren. Ich werde noch viele völlig neue, eigene Geschichten schreiben. Ich möchte offen bleiben dafür. In Bewegung sein, mich immer wieder wandeln, verwandeln – Das ist wahre Magie des Lebens.
Jeanett Amberger