Februar 2024 – Begleiten statt Behandeln

Im Wirken als Physiotherapeutin war ich einige Jahre auf der Suche nach DER Heilmethode. Ich habe mich angestrengt, bemüht, Fortbildungen gemacht. Ich wollte Erwartungen erfüllen, wollte helfen. „Nur“ Körpersymptome zu behandeln erschien mir jedoch irgendwann unbefriedigend. Das erwünschte, vom Klienten und auch von mir erwartete Ergebnis trat nicht oder nur vorübergehend ein. Ich bekam für Erfolge Lob und Anerkennung und fühlte mich dadurch auch wertvoll und bestätigt. Gleichzeitig war ich oft ausgelaugt und erschöpft, war oft traurig und frustriert. 

Mir wurde irgendwann bewusst, dass ich sehr oft Verantwortung übernommen hatte für Andere – statt für mich selbst. Ich wollte Veränderung bewirken, Symptome lindern, Erwartungen erfüllen – und das vor allem auf Grund vieler Themen und „Projekte“ in mir selbst. Letztendlich habe ich mehr und mehr ja zu mir selbst gesagt, vieles erkannt und in mir bereinigt- und mich selbst gefunden. Fremde und eigene Erwartungen, Wertungen habe ich mehr und mehr abgegeben – habe mich und die Anderen in ihre eigene Verantwortung und Selbstermächtigung entlassen. 

Ich sehe mich schon lange nicht mehr in der Rolle einer Physiotherapeutin. Ich lass mich schon lange nicht mehr begrenzen durch das alte Verständnis von Heil sein, Gesundheit und dergleichen. Ich vertraue meiner Erfahrung, Wahrnehmung und Intuition. Ich vertraue dem Leben und der Schöpferenergie, die in allem wirkt. 

Meine wichtigen Wegbegleiter in meine innere Freiheit waren und sind Jin Shin Jyutsu, Meditation, meine Neugier, der Mut zu Ehrlichkeit und Veränderung, das JA zu meinem Selbst und meinem Weg. Und vor allem die Sehnsucht, immer mehr in Verbindung zu kommen mit der, die ich wahrhaftig bin. Meine Sehnsucht, endlich in innerem Frieden und Freiheit zu sein – ganz unangestrengt, authentisch und kreativ wirken zu können. 

Ich möchte immer noch helfen und den Menschen dienen – nur eben anders:

Frei von Konditionierungen und Erwartungen. Ohne „gebraucht“ zu werden – stattdessen liebend und präsent – als Begleiterin für die Menschen, die wahre Veränderung möchten , die bereit sind für sich selbst, für mich, für uns – für ein Miteinander.

Ich öffne einen Raum und nehme wahr. Es ist. Durch diese Präsenz, Erkennen, Wertfreiheit und Öffnung für diesen Raum des Seins fließt Energie und wird das eigene System in die Selbstheilung führen.

Ich bin also jetzt  in einem ganz anderen Ansatz, als früher gedacht und gelernt, angelangt. Statt an Symptomen in der Materie zu „arbeiten“ – mit viel Kraft, Erwartung und Willensstärke lasse ich „es„ wirken in einem Raum ohne werten, sollen und wollen. Und ganz sanft wird sich vieles Lösen und in eine Harmonie bewegen, die unser Verstand niemals fassen, erkennen oder planen kann. So unglaubliche Veränderungen können geschehen.

Und immer mehr Möglichkeiten dieses so leichten und magischen neuen Wirkens, werden mir bewusst und kann ich nutzen: Stimme, Klangschalen, Seelensprache, Spüren mit Hellsinnen, wahrnehmen von Bildern, Gefühlen und Worten im Bewusstseinsfeld, sanfte Berührung, bedingungslose Annahme – alles fügt sich zusammen zu  ganz einzigartigen und sehr persönlichen Heilsitzungen.

Ich bin sehr gespannt, wo und wie meine Reise noch weitergeht und freue mich darauf.

Und wenn du mal zurück schaust- was hat sich für dich verändert? Wo stehst du?

Oft erkennt man im alltäglichen Tun gar nicht mehr, wie sehr alles in Bewegung ist und wie „weit“ man schon gekommen ist. Ein kleiner Rückblick lässt erahnen, was wir alles gelernt, erkannt, losgelassen, integriert haben. Welche Entscheidungen wir getroffen haben, wieviel Mut wir hatten, wie sehr wir uns angestrengt und gearbeitet haben. Was sich alles verändert hat – wie wir uns gewandelt haben.

Wir sollten also immer mal zurück schauen, um dies zu erkennen, uns auf die Schulter klopfen und Danke sagen.

 

Jeanett Amberger

 

 

 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert