Unser natürliches Wesen ist Freude. Wir sind liebend, mitfühlend, großzügig – und frei.
Aber warum und wie sind wir nur zu diesem Schatten unseres wahren Selbst geworden?
Jahrzehnte wurden uns freiwillige und erzwungene Beschränkungen implementiert. Durch Konditionierung, durch Bestrafung, durch seelischen oder körperlichen Schmerz, durch den Entzug oder das Gewähren von Freiheiten sind wir still geworden – und folgsam.
Wir machen einfach was uns gesagt wird.
Und selbst, als wir dachten wir wären frei, waren wir es nicht wirklich.
Unser Geist war zu beschäftigt mit Selbstoptimierung und im rechten Licht stehen wollen. Er war beschäftigt mit Planen und Kontrollieren, wünschen und noch mehr haben wollen. Er war beschäftigt mit vielen Ablenkungen von echten eigenen Entscheidungen und er war abgetrennt vom eigenen inneren Wesenskern.
In den letzten 1 1/2 Jahren wurde mir das schmerzlich bewusst. Fassungslos beobachte ich, wie wir uns klein halten (lassen). Wir machen genau das, was wir gesagt bekommen was notwendig wäre oder was wir tun müssten, damit alles wieder gut wird. Wir gaben unsere Macht ab, unsere Eigenverantwortlichkeit, unsere Lebendigkeit. Und damit machen wir nur genau das, was uns antrainiert wurde.
Jetzt sind wir also konsequenterweise in aller Öffentlichkeit zu unmündigen Kinder degradiert – denn wer nicht folgt, muss mit Konsequenzen rechnen. Das Gängelband wird dementsprechend länger oder kürzer gehalten oder gestraft.
Aber ich reg mich nicht mehr auf.
Tatsache ist: ich habe mich wohl nur wegen dieser Ausweglosigkeit, diesem Ohn- Macht Gefühl so intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen müssen. Sonst hätte ich womöglich nicht erkannt, dass ich vor allem erst einmal auf mich selbst glauben und vertrauen muss. Sonst hätte ich auch nicht erkannt, dass meine Unfreiheit vor allem ersteinmal in meinem Kopf, in meinen Konditionierungen entsteht und meinem „Trainingsprogramm“ geschuldet ist.
Jetzt lass ich mich nicht mehr verunsichern oder manipulieren, weil ich viele meiner Ängste und Programme erkennen durfte, die mich manipulierbar gemacht hatten. Und damit bin ich ein ganzes Stück bewusster – und dadurch freier.
Jetzt werdet ihr denken – was meint sie denn – es gibt doch noch immer die Bestimmungen und die Zwangsjacke für jeden der nicht mitspielt in diesem Spiel (und für die Mitspieler ja auch)
Das mag sein – aber ich bin trotzdem frei. Weil ich ganz anders sehe und höre. Weil ich erkenne, weil ich viel gelassener bin – und in mir verankert, mit mir verbunden.
Ich erweitere meine Komfortzonen – ich trau mich mehr – einfach um auszuprobieren, wie frei ich schon bin. Und um meine Freiheit und mein souveränes Stehen zu mir/ in mir zu üben. Und weil es mir einfach egaler ist, was andere denken und müssen. Ich muss nämlich nichts.
Gerade das, wovor ich am meisten Angst habe, stelle ich auf die Probe. Und tatsächlich kann man sich ausdehnen in eine neue Souveränität hinein. Hineinwachsen in eine freie Selbstbestimmung.
Ich möchte ja nicht nur folgen und dulden und alles richtig machen wollen… sondern ICH MÖCHTE LEBEN
Du wirst unfrei bleiben, solange du dich selbst beschränkst. Wenn du z.B.Dinge nicht tust die du eigentlich gern tun würdest, oder Dinge tust die du eigentlich gar nicht möchtest. Wovor hast du Angst? Was ist dir wirklich wichtig? Es ist an der Zeit zu erwachen und zu reflektieren wer du bist und was du mit dir machen lässt.
Bleibst du weiter folgsam und unfrei oder möchtest du in deine Souveränität hineinwachsen?
Mach doch mal ein Experiment:
Versuch einmal deine eigenen Regeln und Gewohnheiten zu hinterfragen und zu durchbrechen: Kochst doch mal nicht den Kaffee für alle, koche mal nicht am Sonntag für die ganze Familie, mach mal nicht den Chauffeur, Treff dich nicht mit den Freunden, die dich anstrengen, sag doch endlich mal nein wenn du nicht ja sagen willst …
Beobachte, wie deine Umwelt reagiert – und beobachte vor allem wie du reagierst, was du fühlst, was du denkst. Das kann sehr spannend werden und gibt wichtige Hinweise bei der Suche nach den eigenen Glaubenssätzen, die dich in dir unerkannt entmachten.
Wenn du dich für dein Wachstum entscheidest und und du dich darin übst zu erkennen und zu ändern was nicht zu dir gehört – dann kannst du dich aufrichten in deinem Selbst – Bewusst- Sein. Du kannst dich befreien von deinem konditionierten Geist –
Schritt für Schritt in deine Freiheit hinein.
Und denke daran – du bist nicht allein!
Jeanett Amberger