Träumst du auch immer wieder davon, etwas besonderes zu sein ?
Seit ich denken kann, hatte ich immer wieder den Wunsch jemand besonderes sein. Vielleicht kennst du das ja auch.
Immer wenn sich dieser Wunsch in mir regte, fühlte ich mich irgendwie schuldig. Dieses tief verankerte Gefühl war einfach da. Erst als ich bewusster wurde, fiel mir das auf. Hinzu kam die Scham und bis heute habe ich ein komisches Gefühl mit diesem Wunsch. Das sitzt tief. Anscheinend wieder ein lange mitgetragenes Thema….
Warum eigentlich?
Sich abheben zu wollen von der Masse, Strebsam zu sein, etwas besonders gut machen zu wollen oder etwas zu tun was unüblich ist, was nur ich können möchte, ruft negative Assoziationen hervor:
„Sich hervortun wollen“ „was besseres sein“, „ auf dem hohen Roß sitzen“, angeben, egoistisch sein, sich anhimmeln lassen, sich über andere stellen, nicht solidarisch sein usw. ..Es könnte Neider auf den Plan rufen… Man fällt auf und aus dem Rahmen… Wenn man dann Fehler macht, fallen diese erst recht auf… man wird angreifbarer und es besteht eher die Gefahr abgelehnt zu werden… So käme auch noch diese Angst hinzu.
Aha,
„Besonders sein“ zu wollen ist also potentiell gefährlich. „Wer hoch hinaus will wird tief fallen“.
Mit diesem Gepäck negativer Assoziationen von „besonders sein,“ fällt es mir schwer, dieser tiefen Sehnsucht ernsthaft nachzugehen und zu ergründen warum ich das will und wie das gelingen könnte.
Zumal im bisherigen Kontext des Besonderen meist schneller, höher, weiter, reicher, mehr haben, noch fleißiger sein, noch perfekter sein gemeint war. Und das beweisbar in Form von Zeugnissen, Bankkonten, Haus, Garten, Auto, Urlaube, tolle Klamotten etc.
Ich wollte nicht in so ein Klischee einsortiert werden. So wollte ich auf keinen Fall sein oder wirken. So sollten die Anderen keinesfalls über mich denken und überhaupt…
Aber was könnte es bedeuten, besser zu sein als andere? Dass ich ICH sein möchte? Dass ich zu mir stehe? Mir vertraue? Selbst entscheide? Dass ich mit meinen Gaben und Talenten etwas ganz eigenes kreiere?
Was ist also verwerflich daran, etwas „besseres“ sein zu wollen?? Oder eben „besonders“??
Inzwischen sage ich: Ja, ich will besonders sein! Und : ich bin besonders!
Ich habe erkannt, dass diese Sehnsucht in mir der leise Ruf meiner Seele ist, die mir sagte: Mach das Beste aus Deinem Leben das du kannst, werde die beste Version deines Selbst! Sei authentisch! Habe endlich den Mut hervorzutreten und dein Potential auszuschöpfen! Sage ja zu dir!
Und genau das ist mein Weg in dieses „besondere“ Sein:
Mich selbst erkennen, herausfinden dass ich mehr bin als ich bisher dachte oder sein sollte. Meine Gaben und Talente entfalten. Meine Einzigartigkeit anerkennen und wirklich meine wahre Größe sehen und er-leben. Frei von überholten gesellschaftlichen Ängsten und Normen.
Früher war es hingegen nur ein schamhafter Versuch meine Besonderheit in einigen Bereichen auszuleben und ansatzweise zu zeigen. Meist hinter einer Maske und in der Masse versteckt.
Natürlich hebst Du dich von der Masse ab, wenn du echt bist, wenn du authentisch denkst, fühlst, handelst! Es ist ja keiner so wie du! Natürlich kann es sein, dass du mit anderen nicht gleicher Meinung bist! Natürlich wirst du vielleicht im besten Falle auffallen! Wenn ich ganz selbstverständlich besonders bin, ohne zu denken, dass ich deswegen über anderen stehe, dann ist das einfach nur authentisches Sein. Jeder ist besonders, nicht massenkonform.
Entscheidend ist: wofür tust du das und für wen?
Ganz klar: wenn du authentisch bist, wirklich du bist, dann kannst du das beste geben für dich, für deine Familie, für deine Mitmenschen , für die Gesellschaft, für die Erde.
Ein authentisches Sein im Miteinander ist letztendlich das Ziel.
Besonders sein zu wollen ist also wunderbar. Für dich und für alle Anderen. Und bitte keine Schuldgefühle mehr „besser“ sein zu wollen als andere.
Also trete hervor und sei der besondere Mensch, der du bereits bist! Nur Mut!
herzlichst, Jeanett Amberger