Sie kommt zurück. Die Heilige, Machtvolle, Sensible, Fühlende, Starke, Sanfte, Haltende, Empfangende, Weiche – die Magische.
Es wird Zeit, männlich und weiblich nicht nur auszusöhnen – sondern sie wahrhaft zu vereinen. Das entweder/oder zu ersetzen durch sowohl/ als auch.
Für diese Vereinigung sollten wir diese weibliche Kraft in uns erst einmal erkennen, wahrnehmen, uns mit ihr vereinen, sie anerkennen als die Urmacht, die alles erschafft, nährt, gebiert. Sie da sein lassen, uns in sie völlig hinein fallen lassen und sie in uns entfalten. Das ist sehr ungewohnt und gewohnheitsmässig Angstbesetzt. Wurde doch diese Weibliche Kraft seit Jahrhunderten geächtet, klein gehalten, im Verborgenen gehalten, zu lange wurde sie hysterisch, dunkel, magisch, schlecht, dumm, unwichtig bis hin zu gefährlich verteufelt und dann auch so wahrgenommen. Selbst wir Frauen haben uns von unserer eigenen weiblichen Macht abgekehrt. Zu tief sitzen der Schmerz Jahrhunderte alter Erfahrungen, gefühlte Hilflosigkeit, Ohnmacht, Manipulation in unseren Genen und im Kollektiven Feld.
Das übermächtige „Tun müssen“ Planen und Kontrollieren des Verstandes, die Hybris der Wissenschaft, alles zu zerlegen und mit Thesen rational erklären zu müssen – eine für mich extrem und im Unmaß gelebte männliche Energie- war so übermächtig und ist immer noch so erschöpfend… für unser ganzes System – für jeden Einzelnen und ganz besonders auch für diesen männlichen Anteil in uns. Spürst du es auch?
Ich erkenne eine große Portion Gewohnheit, fehlendes Ur Vertrauen, Kontrollzwang in diesem sinnlosen Angetrieben sein. Ich bin es so leid. Doch ich fühle, wie ich nun mehr und mehr dieser Erschöpfung nachgeben will und kann. Und je mehr ich mich aus alten Verstrickungen, manipulativen Situationen und Verbindungen, aus diesem alten verkrusteten SO muss es, SO soll es, SO will ich es, SO solltest du es lösen kann, desto mehr kann ich dieser tiefen Sehnsucht in mir nachgeben, mich in den Moment hinein zu entspannen. Ich kann – und ich werde. Ich muss den Mut immer wieder aufbringen dafür. Denn ich möchte lernen, dieser anderen viel weiteren, größeren Instanz in mir zu vertrauen. nicht mehr zu Planen, zu kontrollieren, nach Sicherheiten im Außen zu suchen, nach Kontrolle zu streben… Es fühlt sich immer noch sehr ungewohnt an (dabei hatte ich diese Erkenntnis schon vor Monaten..) und verunsichert immer noch – vor allem nicht zu wissen, wohin das führt. Dieses „ich kann doch nicht einfach nichts tun“ „ich muss doch irgendwas tun können“ schwingt immer wieder in mir hoch. Selbst das „ich möchte doch so gerne diesen Prozess, dieses Erwachen unterstützen“ ist hier wohl eher fehl am Platze. Ich glaube inzwischen zu spüren, dass etwas geschieht, sollte vollkommen ausreichen, um zu vertrauen und es „einfach sein zu lassen “ wie es eben ist und wahrscheinlich auch sein soll. Das hört sich etwas abstrus an, aber ist wohl eine wichtige Erkenntnis in diesem ganzen Tun- SEIN Thema.
Wie fühlt sich diese Weibliche Kraft für mich an? Wie verbinde ich mich mit ihr und was wird daraus entstehen?
Es fühlt sich so gut an und berührt mich sehr: Hineinentspannen in mich selbst, mich diesem Raum hingeben, der nach mir ruft, in dem ich nicht muss und soll und auch nicht mehr will.
Mich in meinen Körper, in das Becken sinken lassen, mich tragen lassen, Herzraum und Becken und die Verbindung zur Erde fühlen. Die Schwere, diese machtvolle Präsenz, das Geerdet sein, ganz still, ganz friedlich, verschmelzend, loslassend und gleichzeitig empfangend. Das ist so kraftvoll. So fühlt sich für mich die Weibliche Kraft an. Das ist dieser andere Teil in mir, der endlich gespürt, gelebt werden möchte. Der Teil in mir, der mich regeneriert, mich nährt, ausgleicht und die Kraft für Reifen und Neugeburt in sich birgt. Hier liegen so viele Schätze, Samen in mir, die wachsen und reifen möchten. Mit all diesen Potentialen, in dieser machtvollen Verbindung kann ich meinen Ausdruck kreativ in die Welt hinein gebären- wenn die Zeit reif ist. Mit dieser Kraft kann ich andere halten, Räume füllen, abgeben. Denn es ist genug da – es ist pure Fülle. Ich bin wie eine goldene Schale, die immer empfängt und gibt.
Statt zu rennen, zu Planen, zu wollen mit aller Kraft des Verstandes, (und oft genug gegen Mauern rennend, sich durchsetzen wollen) – einfach bewusstes SEIN. Das ist die wahre Kraft, die Macht, die sich durch uns in diese Welt ausdrückt (oder hinein).
Es ist schön Ideen zu haben, etwas Sinnvolles zu tun- nur leider ist das meist etwas in Schieflage geraten- Zu viele Ideen, zu viel Manipulation, alles viel zu viel, viel zu schnell, zu viel falsches, sinnloses und nicht unseres. Unser Gefängnis wurde immer offensichtlicher, gefühlt immer enger. Wir waren nur noch Arbeitstiere statt kreative göttliche Schöpfermenschen… angetrieben von Ängsten, Regeln, Gewohnheiten, Ohnmachtsgefühlen … freiwillig bewusst oder unbewusst in diesem Gefängnis hocken bleibend.
Und jetzt verändert sich alles. Wenn du dir noch mehr Raum dafür gibst, aus alten Mustern und Gewohnheiten aussteigst, wirst du es noch viel offensichtlicher spüren.
Wie toll wird es sein, wenn wir unsere Ideen, inspiriert von unserem Selbst klar empfangen können, weil wir uns Zeit und Raum dafür geben. Und wie wunderbar wird es erst, wenn wir diese Ideen in unserem ureigensten Raum reifen und wachsen lassen, um dann ganz individuelle einzigartige Dinge, Situationen zu kreieren zum Wohle vieler. Ohne Hetze und Rennen, ohne Müssen und manipulieren – stattdessen in Muße, voller Freude Schritt für Schritt alles zur rechten Zeit und im Flow.
Glaub mir – sobald wir ganz erkennen, wer wir sind und was wir vollbringen können, wenn wir ganz bewusst und in unserer göttlichen Macht SIND, ist alles anders. Unser kleiner Versand kann das noch nicht erfassen. Muss er auch nicht. Er hilft uns bei der Umsetzung – aber das, was durch uns wirkt ist viel Größer.
Erkenne dich selbst, Fühle, Spüre und öffne dich für die Magie der Weiblichkeit. Das wünsche ich dir von Herzen.
Jeanett Amberger